Arbeitsbereich Medizinische Psychologie und Psychotherapie
im Zentrum für psychische Gesundheit (ZEP)
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Erstellung einer Prozessleitlinie für die medizinische Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen

Beteiligte

Personen und Institutionen (Abteilung für Psychotherapie und Medizinische Psychologie, Universität Würzburg, Arbeitsbereich Rehabilitationswissenschaften)

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Hintergrund

Aufgrund der Zunahme von chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter (RKI, 2004) ist der Bedarf an spezifischen und qualifizierten Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen für diese Personengruppen stark gestiegen. Da im Kindes- und Jugendalter auftretende chronische Erkrankungen bzw. Krankheitsfolgen häufig bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben (VDR, 1998), kommt der Kinder- und Jugendrehabilitation auch eine gesellschaftlich höchst bedeutsame Funktion der Prävention zu. Eine wesentliche Voraussetzung für die zukünftige qualitätsorientierte Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendrehabilitation liegt nach allgemeinem Verständnis in der Erstellung von Leitlinien für die Behandlung chronischer körperlicher und psychischer Kinder- und Jugenderkrankungen. Sie bilden die Voraussetzungen zur Gewährleistung einer hohen Prozessqualität. Diese Leitlinien sollten den Kriterien einer evidenzbasierten Medizin entsprechen und sollen sowohl eine Orientierungshilfe geben (Handlungsempfehlungen für definierte Patientengruppen) als auch eine Bewertung der Versorgungsqualität zulassen.

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Ziele/Fragestellungen

Ziel des vorliegenden Projekts ist es eine Prozessleitlinie für die medizinische Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln, welche Handlungsempfehlungen für bestimmte Patientengruppen (z. B. Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale, Adipositas oder mit Neurodermitis) enthält. Die Empfehlungen umfassen evidenzbasierte Therapiemodule (mit funktionellen, edukativen und psychosozialen Aspekten) und basieren auf einer differenzierten Recherche der nationalen und internationalen Literatur, auf der Analyse der gängigen Praxis (KTL-Daten) sowie auf Expertenkonsens. Damit werden wissenschaftliche Qualität, Praxistauglichkeit und Akzeptanz der Prozessleitlinie gewährleistet. Die Leitlinie soll neben ihrer Funktion als Entscheidungshilfe für Leistungserbringer und Patienten auch als Mittel der Qualitätssicherung eingesetzt werden können.

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Studiendesign/Methoden

Durch die Aufarbeitung der nationalen und internationalen Literatur zur Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen bei typischen Krankheitsbildern wird zunächst die Frage beantwortet, welche Therapien die Betroffenen nach dem neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse erhalten sollten. Um zu klären ob in der aktuellen Rehabilitationspraxis Behandlungselemente eingesetzt werden, die evidenzbasiert und mit dem internationalen Standard vergleichbar sind, werden die Erkenntnisse aus der internationalen Recherche mit der Versorgungsrealität in der Kinder und Jugendrehabilitation in Deutschland abgeglichen. Dazu müssen den in der ersten Phase definierten Therapiemodulen KTL-Codes zugeordnet werden. Dieser Abgleich lässt zum einen den grundsätzlichen Bedarf an einer Leitlinie abschätzen, zum anderen wird deutlich, in welchem Umfang bzw. bei welchen Behandlungselementen Optimierungspotentiale vorliegen. Als nächster Schritt erfolgt die Abstimmung der Pilotversion der Prozessleitlinie auf Expertenebene. Der Einbezug von Expertenwissen stellt ein entscheidendes Element bei der Entwicklung von evidenzbasierten, empirisch abgesicherten, praktikabeln und akzeptablen Leitlinien dar. Hierbei soll für die Therapiemodule, bei denen ein Bedarf für eine Leitlinie deutlich wurde und für die aus der Literaturrecherche zugleich hinreichend operationalisierte Struktur- und Prozessvorgaben vorliegen, ein Expertenkonsens erzielt werden (BfA, 2005). Im Anschluss soll die mit den Experten/innen abgestimmte Leitlinie in Rehabilitationseinrichtungen probeweise eingesetzt (Implementierung) und hinsichtlich Qualität, Angemessenheit, Verständlichkeit, Umsetzbarkeit und Akzeptanz evaluiert werden. Zum Abschluss soll die Leitlinie entsprechend den Ergebnissen und Vorschlägen der Evaluation modifiziert werden.

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Publikationen

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